Wie funktioniert ein Dampfentsafter in der Praxis?
Entsafter lassen sich nach ihrer Funktionsweise in Saftpressen, Zentrifugen und Dampfentsafter klassifizieren. Mit Saftpressen und Zentrifugen lassen sich frische Säfte zum sofortigen Verbrauch herstellen. Dampfentsafter eignen sich besonders für größere Mengen Obst, Gemüse und Beeren, deren Saft für eine spätere Verwendung konserviert werden soll. Die Frage ist also, wie funktioniert ein Dampfentsafter in der Praxis eigentlich?
Wie funktioniert ein Dampfentsafter in der Praxis – Aufbau eines Dampfentsafters
Ein Dampfentsafter ist ein spezieller Kochtopf, der nach dem Stapelprinzip aufgebaut ist. Der untere Bereich wird mit Wasser gefüllt. Darauf wird der Saftkorb gestellt.
Dieser Aufsatz hat in der Mitte einen konisch zulaufenden Kegel mit einer Öffnung für den heißen Wasserdampf und im unteren Bereich einen Auslauf.
Daran wird ein flexibler, durchsichtiger Schlauch befestigt, der mit einer Klemme verschlossen und geöffnet werden kann.
In den Saftkorb passt der Fruchtbehälter. Boden und Seitenwände haben feine Löcher, durch die der Wasserdampf eindringen und der Saft austreten kann. Verschlossen wird der Topf mit einem Deckel. Gute Ausführungen sind aus Edelstahl und haben einen Glasdeckel. So kann der Vorgang bei geschlossenem Deckel beobachtet werden. Das spart Energie und Zeit. Dampfentsafter aus Edelstahl sind für alle Herdarten geeignet.
Wie funktioniert ein Dampfentsafter in der Praxis? – Funktionsweise
Wasserbehälter und Fruchtkorb werden gefüllt. Steinobst muss nicht entkernt werden. Der Entsaftungsprozess läuft jedoch effizienter, wenn großes Obst zerkleinert wird. Der Schlauch bleibt vorerst geschlossen und kann mit der Klemme an einem der oberen Henkel eingehängt werden.
Der durch die Erhitzung austretende Wasserdampf bringt die Zellstruktur zum Platzen und der Saft tritt aus. Dabei werden 10 bis 30 Prozent der hitzeempfindlichen Vitamine, wie Vitamin C, zerstört. Fettlösliche Vitamine, wie Vitamin A, und Mineralstoffe bleiben erhalten. Enzyme und Proteine leiden ebenfalls unter den hohen Temperaturen.
Bereits während des Entsaftungsprozesses kann abgefüllt werden. Sterilisierte Gläser oder Flaschen werden unter den Schlauch gestellt, am besten in eine Schale oder einen Topf, um überfließenden Saft aufzufangen. Das Gefäß sollte randvoll gefüllt und sofort verschlossen werden. Beim Erkalten zieht sich der Saft zusammen und saugt den Verschluss an.
Bei der Verwendung von Bügelflaschen sollte sichergestellt sein, dass sie für heiße Flüssigkeiten geeignet sind. Flaschen aus dem Dekobereich sollten nicht verwendet werden, um das Platzen der Flasche zu verhindern. Weinflaschen sind robust und hitzeresistent. Als Verschluss eignen sich Mostkappen aus Gummi.
Sie sind günstig in der Anschaffung und jahrelang verwendbar. Wenn dieser Saft später zu Gelee verarbeitet werden soll, bieten sich Flaschen mit einem Volumen von 0,75 l an, da Gelierzucker immer für diese Menge Saft abgepackt ist.
Tipps für besondere Säfte
Wer gern Holundersaft mag, als warmes Erkältungsgetränk im Winter oder für eine Fliedersuppe, braucht sogar einen Dampfentsafter. Holunder wird erst durch das Erhitzen genießbar. Andere weiche Beerenfrüchte, wie Johannisbeeren, Himbeeren, Jostabeeren oder Erdbeeren lassen sich besser mit dem Dampfentsafter entsaften als mit Kaltentsaftern.
Die Säfte aus dem Dampfentsafter brauchen nicht gesüßt zu werden, da der volle Fruchtzuckeranteil enthalten ist. Sie sind sehr schmackhaft und können pur oder mit Wasser verdünnt getrunken werden oder zu Gelee weiterverarbeitet werden.
Fazit
Dampfentsafter sind für die Verarbeitung und Konservierung großer Mengen Früchte bestens geeignet. Ihre Vorteile liegen in den vergleichsweise geringen Anschaffungskosten, einer einfachen Funktionsweise und der unkomplizierten Reinigung. Auf dieser Webseite habe ich für Sie einige Dampfentsafter im Rahmen eines Entsafter Test aufgeführt.
In meinem Artikel“Warum Entsaften und nicht Mixen?“ erfahren Sie zudem weitere Vorteile des Entsaftens.
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